Die Sammlung Van Herck besteht aus über 700 Zeichnungen und 110 Terrakotten aus dem 17. bis 19. Jahrhundert. Es handelt sich vor allem um Entwürfe für monumentale Skulpturen oder Kirchenmobiliar mit bildhauerischen Ornamenten von der Hand südniederländischer, vor allem aus der Region Antwerpen stammender Künstler. Zusammengetragen wurde diese außergewöhnliche Sammlung vom Antwerpener Kunsthändler Charles Van Herck (1884-1955). Der Fonds für das Kulturerbe der König-Baudouin-Stiftung hat sie 1996/1997 erworben.
Die Sammlung stellt eine bedeutende Quelle für das Studium des Antwerpener Barock und des Entstehungsprozesses von Skulpturen dar. Unter den Arbeiten befinden sich Entwürfe bekannter Künstler wie Lucas Faydherbe, Arthus Quellinus, Jan-Peter van Bauerscheit, Michiel Vandervoort und Laurent Delvaux.
Charles Van Herck
Charles Van Herck (1884-1955) stammte aus einer Dynastie von Antiquitätenhändlern und war einer der wichtigsten Antwerpener Kunsthändler. Seine Sammlung, ein reiches Ensemble mit über 800 Stücken, trug er im Laufe von beinahe 50 Jahren zusammen. Seine Studien bildeten einen wichtigen Beitrag zur Wiederentdeckung der Antwerpener Bildhauerkunst des 17. und 18. Jahrhunderts.
Die Sammlung
Die Zeichnungen und Terrakotten der Sammlung Van Herck bilden einen bedeutenden Fundus für das Studium des Antwerpener Barock und des Entstehungsprozesses von Bildhauerarbeiten. Sie illustrieren die Kreativität und Virtuosität dieser Künstler und stellen eine wichtige historische Quelle dar, da zahlreiche Skulpturen im Laufe der Jahrhunderte zerstört wurden oder verschwunden sind.
Einblicke in den Schaffensprozess
Unter den Zeichnungen finden sich sowohl einfache Skizzen als auch detailliertere Entwürfe. Bei den Terrakotten handelt es sich um bozetti, grob gearbeitete Entwürfe, modelli, detaillierter ausgearbeitete Modelle, oder vidimi, Präsentationsmodelle. Auf diese Weise eröffnet die Sammlung aufschlussreiche Einblicke in die vorbereitenden Etappen des Entstehungsprozesses einer Skulptur.
